Wie alles begann …
1810 – Erste Erwähnung einer Stadtmusik
In verschiedenen Unterlagen im Stadtarchiv aus den Jahren 1810 und 1820 bis 1832 ist eine Stadtmusik erwähnt. Den Unterlagen ist zu entnehmen, dass dies nicht immer zur allgemeinen Freude geschah. Damals gab es Streitigkeiten mit Zinkenisten und Musikanten wegen des Aufspielens bei Hochzeiten und Tänzen. Am 14.01.1810 wurde das “Jäger-Regiment zu Pferd Herzog Louis”, das in die Garnison einrückte, von der Stadtmusik am Zwiefalter Tor feierlich empfangen.
1843 – Einrichtung der “Janitschariamusik”
Am 26. März 1843 wurde durch einen Beschluss des Gemeinderats die “Janitschariamusik” eingerichtet. Der Initiator dieser “türkischen Musik”, Schulleiter Ritter, konnte dem Gremium sofort eine Liste mit 27 Interessenten sowie eine Aufstellung über die erforderlichen 32 Instrumente vorlegen. Die zum Teil strengen Statuten verlangten von den Mitgliedern unter anderem Fleiß und pünktlichen Gehorsam. Jeden Mittwoch versammelten sie sich zu einer Unterrichtsstunde und am Sonntag zu einer Probe. Nur Krankheit oder unabänderliche Geschäfte machen hier eine Ausnahme. Nachlässigkeit, Ungehorsam und Verlust der bürgerlichen Ehre erwirkt sofort den Ausschluss aus dem Verein und Bezahlung von acht Gulden an die Stadtkasse. Jedes Mitglied ist für die Erhaltung seines Instruments verantwortlich. Kein Instrument darf ausgeliehen oder zu fremden Zwecken verwendet werden. Die Kosten der Instrumente wurden von der Stadt übernommen.
Die “Janitschariamusik” spielt “bei kirchlichen Feiern und anderen zulässigen Veranlassungen”. Bereits kurze Zeit nach der Gründung machten 79 Riedlinger Bürger bei der Stadt eine Eingabe “sich der türkischen Musik auch bei der Fronleichnamsprozession zu bedienen”.
1850 – Gründung einer Privatharmoniegesellschaft
Im Jahre 1850 wurde die städtische “Janitscharia” aufgelöst und die neu gegründete Privatharmoniegesellschaft übernahm die Musikinstrumente.